Jamgon Kongtrul Memorial School, Kalimpong, Indien

Ein Projekt des Paramita Charitable Trust in Indien

 

Jamgon Kongtrul Memorial School
P.O. Topkhana, Kalimpong, Distt. Darjeeling, West Bengal 734301, India
Tel: 0091 3552 256197 

Das indische Schulsystem

In Indien werden an den meisten Schulen Schulgebühren erhoben. Deshalb haben häufig nur Kinder aus der Mittel- und Oberschicht das Privileg, eine Schule zu besuchen und eine gute Ausbildung zu absolvieren. Kinder aus den unteren Kasten hingegen haben kaum eine Chance, lesen und schreiben zu lernen. Damit bleiben sie ihr ganzes Leben lang sozial und wirtschaftlich benachteiligt. Dieses Los trifft vor allem Mädchen, da traditionsgemäß - wenn überhaupt - eher ein Junge die Möglichkeit zum Schulbesuch erhält. Je höher die Ausbildung geht, desto höher ist das Schulgeld. Aus diesem Grunde bleibt Kindern aus der unteren Schicht von vornherein der Zugang zu höherem Bildungsniveau verschlossen.

Ende 1989 begann Jamgon Kongtrul die Planung einer Schule für Kinder aus unterprivilegierten Familien. Seine Familie schenke ihm für dieses Projekt ein Anwesen in Kalimpong, auf dem ein zweistöckiges ehemaliges Lagerhaus stand. Nachdem die notwendigsten Umbaumaßnahmen abgeschlossen waren, konnte die Schule im Mai 1997 eröffnet werden.

In Übereinstimmung mit dem offiziellen indischen Lehrplan begann die Schule mit einer unteren Kindergartenklasse (LKG = Lower Kindergarden/Vorschule) und wurde jedes Jahr um eine Klasse erweitert. Zum Schuljahresbeginn im März 2008 gab es bereits zwölf Klassen, vom LKG bis zur zehnten. Damit die Kinder genügend Zuwendung und Aufmerksamkeit erhalten, ist die Schülerzahl auf 25 pro Klasse begrenzt.

Die  Jungen und Mädchen stammen aus bedürftigen Familien in der näheren Umgebung. Jedes Jahr wendet sich die Schule an Familien mit  niedrigem Einkommen und ermutigt sowohl die Eltern als auch die Kinder, am Auswahlprogramm teilzunehmen, welches vor der Aufnahme stattfindet.

Es war immer Jamgon Kongtruls Wunsch gewesen, allen Schülern und Schülerinnen eine unentgeltliche Ausbildung anzubieten. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass eine kostenlose Schulausbildung die Eltern nicht genügend motivierte, ihre Kinder bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Deshalb führte die Schule im Jahre 1999 ein monatliches Schulgeld von Rs. 50 (ca. 1 Euro) pro Kind ein. Danach kamen die Schüler regelmäßiger in die Schule, fehlten deutlich weniger und ihre Leistungen verbesserten sich spürbar. Mit der Abschaffung des “Gratis-Schule-Konzepts” konnten jedoch weniger unterprivilegierte Familien darin bestärkt werden, am jährlichen Auswahlprogramm für die Aufnahme teilzunehmen. Dies wiederum entsprach nicht dem Ziel der Schule. Deshalb wurden im März 2004 die monatlichen Schulgebühren wieder abgeschafft. Um die Eltern aber trotzdem mehr an die Schule zu binden, wurden sie aufgefordert, die Schuluniformen, die bisher kostenlos an die Kinder ausgegeben worden waren, selber anzufertigen. Bei Härtefällen kommt die Schule immer noch für die Kosten der Uniform auf; die Eltern müssen sich aber mit mindestens Rs.100/- (ca. 2 Euro) an einer Schuluniform beteiligen.

Die monatlichen Kosten pro Kind liegen bei 12 Euro/Monat. Davon werden die Lehrer, sonstiges Personal, die Pausenmahlzeiten, Bücher und Schuluniformen bezahlt. Weiterhin sind eine Aula und der Bau eines Wohnheimes geplant, da viele Kinder weit außerhalb wohnen und zu Fuß stundenlang für ihren Schulweg brauchen. Auch ein Speiseraum für 50 Kinder und eine Küche sollen Teil des neuen Gebäudes werden.

Die Kinder erhalten von Anfang an auch Englischunterricht, da in Indien Englischkenntnisse während des Studiums oder bei der späteren Berufswahl entscheidend sind.

Alle Kinder halten kostenlose Schulbücher und Schreibmaterialien. Im Rahmen eines täglichen Ernährungsprogramms erhalten die jüngeren Kinder vom LKG (Vorschule) bis zur ersten Klasse zudem  Milch und Kekse, was für viele von ihnen die tägliche Hauptmahlzeit ausmacht, denn zu Hause gibt es oft kaum etwas zu essen. Die Schule wird auch künftig aus den Erfahrungen lernen und notwendige Änderungen vornehmen, mit dem Ziel, unterprivilegierten und bedürftigen Kindern eine gute und unentgeltliche Ausbildung zu ermöglichen. 

Während seines historischen Besuchs in der Schule im November 2001, sprach Seine Heiligkeit der Dalai Lama zu den Kindern. Er sagte ihnen, dass sie das gleiche Potential und die gleichen Chancen hätten wie alle anderen. Seine Heiligkeit riet ihnen, sich nicht wegen ihrer Herkunft oder Kastenzugehörigkeit entmutigen zu lassen. Er rief sie dazu auf, die wunderbare und einmalige Chance, die sie erhalten haben, gut zu nutzen.  Er riet ihnen auch, sich bei ihrer Ausbildung anzustrengen und sich nicht in die Form pressen zu lassen, welche die Gesellschaft ihnen aufzwingt. Daneben betonte er die Wichtigkeit, ihre eigene Kultur, Bräuche und Sprache zu bewahren.

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